Diese neurologische Fähigkeit versucht man nun durch die Verwendung schwerer Lasten im Training zu verbessern. Das Ziel lautet also nicht, wie beim Hypertrophie-Training, eine fortschreitende Ermüdung des Muskels zu erreichen, sondern im Gegenteil die Muskulatur zwischen den Sätzen optimal zu regenerieren. Hier steht besonders der Energieträger ATP, der Anstrengungen überhaupt erst möglich macht, im Vordergrund. Nur durch eine optimale Auffrischung der ATP-Vorräte zwischen den Sätzen wird die kontinuierliche Verwendung möglichst hoher Gewichte für mehrere Wiederholungen gewährleistet.
Studien haben belegt, dass dieser Vorgang rund drei Minuten in Anspruch nimmt. Dies sollte auch als Minimum für die Länge der Satzpausen im Maximalkraft-Training angesehen werden, Kraftdreikämpfer zum Beispiel pausieren nicht selten bis zu fünf Minuten zwischen den Sätzen. Obwohl die ATP-Resynthese nach etwa neunzig Sekunden bereits zu 95% abgeschlossen ist, lässt eine Studie vermuten, dass selbst dieser geringe fehlende Teil die Kraftentwicklung massiv behindert. Aufgrund der komplexen Anpassungsreaktionen des Körpers ist gerade die annähernd vollständige Wiederherstellung von ATP möglicherweise sogar weniger Effektiv als eine nur geringfügige Resynthese, wie zum Beispiel nach dreißig Sekunden. Daher garantiert nur eine wirklich ausreichend lange Pause von mindestens drei Minuten, die zur kompletten Wiederherstellung des ATP führt, den optimalen Trainingsfortschritt.