Rheuma, Chronische Polyarthritis

rheumatoide_ArthritisDie chronische Polyarthritis nennt man im Volksmund Rheuma und ist eine entzündliche Gelenkserkrankung des Erwachsenen. Frauen erkranken dreimal häufiger als Männer. Es können auch Säuglinge und Kinder betroffen sein.

Die Ursache ist nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird eine genetische Veranlagung. Rheuma findet man auch bei den psychosomatischen Erkrankungen. Der psychische Zustand spielt demnach eine wichtige Rolle. Äußere Faktoren sind auch Kälte, Nässe, Überanstrengung, Infekte und hormonelle Veränderungen.

Das Bindegewebe reagiert empfindlicher und heftiger auf Reize. Es kommt dort zu Stoffwechselstörungen und danach zum Zell- und Gewebsuntergang bis zur chronischen Entzündung. Das Immunsystem des Rheumatikers reagiert sensibler. In dem vorgeschädigten Bindegewebe entstehen Antikörper. Diese verstärken die Entzündung und bilden wiederum weitere Antikörper (Rheumafaktoren). Es ist ein nicht endender Kreislauf.

In der Gelenkkapsel wuchern dann Zellen, diese zerstören den Knorpel und später den Knochen. Außerhalb der Kapsel werden Sehnen und Bänder zerstört. Es kommt zu Fehlbildungen. Der Rheumatismus betrifft den gesamten Körper, andere Organe wie Haut, Herz, Gefäße, Lungen- und Lymphknoten. Es entstehen dort Rheumaknoten.
Die Betroffenen bekommen anfangs Schmerzen an den Finger- und Handgelenken. Diese sind geschwollen, überwärmt und die Muskulatur schrumpft. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Das geschieht schubweise. Wochen bis Monate später erkranken weitere Gelenke. Diese Erkrankung ist unheilbar.

Vor dem Ausbruch leiden die Patienten unter Appetitlosigkeit, Leistungsschwäche, Mißempfindungen und Durchblutungsstörungen in den Händen, Druckempfindlichkeit und Kraftlosigkeit. Besonders stark sind die Beschwerden am Morgen – die Morgensteifigkeit. Per Röntgen kann man Entkalkungen der Gelenke, Knochendefekte und Gelenkspaltverkleinerungen erkennen. Durch eine Blutentnahme werden Entzündungszeichen, der Rheumafaktor und spezielle Antikörper festgestellt.

Therapeutisch sollte man auslösende Faktoren wie Kälte, Nässe, Infekte und Überanstrengung meiden. Medikamentös werden begrenzt nur im akuten Schub Cortisonpräparate gegeben. Spezielle Antirheumatika und schmerzstillende, entzündungshemmende werden vorwiegend verabreicht. Lokal kann man Salben und Gel anwenden. Der Hauptentzündungsherd wird operativ entfernt, sowie eingeklemmte Sehnen und Nerven. Man kann Fehlstellungen korrigieren. Eventuell muss das zerstörte Gelenk durch ein künstliches ersetzt werden. Als physikalische Maßnahmen verwendet man Bewegungsübungen, Bäder und Massagen. Bei akuten Entzündungen kommen Kältepackungen zum Einsatz, ansonsten eher Wärme mit Fango, Moor und heißen Bädern.