Krebstherapie mit Tretinoin (Vitamin-A-Säure)

medikamentenherstellungTretinoin , auch Vitamin- A- Säure, ist eine Substanz deren chemische Struktur sich vom Vitamin- A1 (Retinol) ableitet. Sie zählt zu den nicht- aromatischen Retinoiden der ersten Generation.

Vitamin A reguliert die Bildung des „Haut- und Haar- Eiweißes“ Keratin, welches für die Festigkeit der oberen Hautschichten verantwortlich gemacht wird.

Der Wirkstoff soll die Zellerneuerung der Haut anregen, Infektionen verstopfter Talgdrüsen vorbeugen und das Wachstum von Tumorzellen hemmen.
Es gibt ihn zur äußerlichen Behandlung als Lösung, Salbe und Gel, um milde bis mäßig ausgeprägte Formen der Akne zu behandeln.

Tretinoin findet als pharmazeutischer Wirkstoff, in Form von Kapseln, Anwendung und ist in Europa und Nordamerika zugelassen, aber in der Regel rezeptpflichtig.
Ein weiteres Anwendungsgebiet des Tretinoin ist in der Krebsbehandlung.

Da auch Krebszellen körpereigene Zellen sind, werden Zytostatika (Chemotherapeutika), neben Operationen und Strahlentherapie als eine der drei schulmedizinischen Behandlungsmethoden von Krebserkrankungen eingesetzt.
Bei der akuten Promyelozytenleukämie (APL) handelt es sich um eine spezielle Form der akuten myeloischen Leukämie, einer Krebserkrankung, bei der es zu einer ungebremsten Vermehrung der unreifen, weißen Blutzellen im Knochenmark kommt.

Durch das Einsetzen von Kombinationen aus Chemotherapeutika und Tretinoin, erzielt man eine größtmögliche Wirkung auf die Krebszellen. Das Ziel dieser Behandlung ist die komplette Rückbildung der Erkrankung.

Bei innerlicher Anwendung (hoch dosiert) greift der Wirkstoff von Tretinoin in den Zellstoffwechsel der entarteten, unreifen weißen Blutkörperchen ein und stoppt deren unkontrolliertes Wachstum. Die Promyelozyten können sich wieder zu weißen Blutkörperchen entwickeln, die für die Immunabwehr wichtig sind.

Durch eine Kombination von Zytostatika mit Tretinoin können im Vergleich zu einer alleinigen Zytostatikatherapie die Überlebenszeit verlängert, das Wiedererkrankungsrisiko gesenkt und deutlich höhere Heilungsraten von bis zu 80 % erreicht werden.