Intensität für Fettabbau

Die Einschätzung der Trainingsbelastung mittels der Herzfrequenz ist für die meisten Ausdauer-Sportler zur Routine geworden. Moderne Pulsuhren verfügen über eine Vielzahl von Funktionen, die unter anderem dabei helfen sollen, die optimale Intensität für die Fettverbrennung zu erreichen. Als Grundlage benutzt man dabei die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Fett vor allem bei moderater Anstrengung, optimalerweise etwa 65% der maximalen Herzfrequenz (HFmax), verbrannt wird. Diese Intensität im Training zu erreichen und zu halten stellt somit den üblicherweise empfohlenen Ansatz dar.

Es gibt allerdings zumindest für fortgeschrittene Sportler Argumente, die für eine höhere Intensität im Training sprechen. Grundsätzlich sinkt zwar bei steigender Belastung die Beteiligung von Fetten an der Energieversorgung, durch den insgesamt aber höheren Verbrauch an Kalorien bleibt die absolut verbrannte Menge an Fett aber etwa dieselbe. Vergleicht man zum Beispiel zwei einstündige Ergometer-Einheiten mit 60% HFmax und 80% HFmax, so werden bei beiden die gleiche Menge Fett verbrannt. Bei der intensiveren Einheit kommt es zusätzlich zu einer gesteigerten Verbrennung von gespeicherten Kohlehydraten, wobei eine Entleerung der Zuckervorräte der Neubildung von Fettdepots entgegenwirken kann.

Zudem besitzt der Körper nach intensiven Belastungen eine für rund 24 Stunden erhöhte Stoffwechselrate. Dies wird als Nachverbrennung bezeichnet und kann einen um fünf bis zehn Prozent vergrößerten Kalorienbedarf zur Folge haben, so dass auch der Tag nach dem Training eine deutlich verbesserte Energiebilanz aufweist.

Ein weiterer Grund für eine höhere Intensität ist, dass hierdurch Hypertrophie-Vorgänge in der betreffenden Muskulatur begünstigt werden. Durch die gestiegene Muskelmasse erhöht sich der Grundumsatz des Körpers, d.h. er benötigt schlichtweg mehr Kalorien zur Aufrechterhaltung seiner Systeme. Somit bleiben auch weniger überflüssige Kalorien zur Einlagerung in Fettdepots.

Als sehr effektiv hat sich das Intervall-Training mit wechselnden Belastungen erwiesen; hierbei wird wechselweise kurzzeitig ein Wert von bis zu 95% HFmax erreicht, bevor wieder eine kurze moderate Phase folgt. Ein solch hochbelastendes Training sollten aber nur von fortgeschrittenen Sportlern genutzt werden, da Anfängern die dafür nötige Grundkonstitution fehlt. Diese können zum Beispiel den ersten Teil ihres Trainings intensiver gestalten und danach für die restliche Zeit die Intensität verringern.

Mit der Zeit kann so der anstrengendere Anteil stetig vergrößert werden, bis das Training schließlich als intensive Dauerform ausgeführt wird. Wenn dies schließlich gut toleriert wird, kann man beginnen, hochintensive Intervalle in die Workouts zu integrieren.