Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt in ihrer Referenzwert-Tabelle für die Nährstoffzufuhr für Eisen eine Empfehlung für Männer im Alter von 19-51 Jahren von 10 mg/Tag und für Frauen von 15 mg/Tag an. Ein schneller Blick in das Familien-Gesundheitsbuch und der gesundheitsbewußte Bürger plant schon mal den Spinat für das Tagesmenü mit ein. Zu Recht, so meint er, denn Spinat enthält immerhin 35mg Eisen pro 100g. Das jedenfalls sagt ihm das etwas in die Tage gekommene Büchlein. Leider stimmt das nicht ganz, aber dieser Irrtum der Wissenschaft ist noch weit verbreitet. Und wie kam es dazu?
Der Schweizer Physiologe Gustav von Bunge berechnete 1890 den Eisengehalt von Spinat. Beachtliche 35mg erhielt er aus 100g Spinat. Dieses Ergebnis wurde zu einem populären Wissen und wird z.T. noch heute zitiert. Leider machte von Bunge einen Fehler. Er benutzte 100 g Trockenspinat und bedachte dabei nicht, dass Spinat zu 90 % aus Wasser besteht. Die beachtlichen 35mg Eisen waren also eher bescheidene 3,5mg.
Es schadet also nicht auch altbewährtes Wissen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und nach neuen Erkenntnissen zu suchen.